SPD-Fraktion setzt sich für Erhalt des August-Theaters in Pieschen ein

Veröffentlicht am 27.04.2020 in Kommunales

Seit neun Jahren ist das Puppenspieltheater August in der ehemaligen Ratsherrenstube des Pieschener Rathaus ansässig. Betrieben wir es durch das Ehepaar Randi und Grigorij Kästner-Kubsch, das hier in den letzten Jahren etwa 40.000 Euro investiert hat. Obwohl das Theater keine regelmäßigen Kulturfördermittel erhält, steigerten sich die Zuschauerzahlen in den letzten Jahren deutlich auf mittlerweile 10.000 jährlich. Auch überregionale Veranstaltungen wie das Internationale Pantomime- und Puppentheaterfestival 2019 konnten hier bereits stattfinden.

Als der Pieschener Stadtbezirksbeirat im April 2019 über die geplante Sanierung des Pieschener Rathauses zu beraten hatte, versicherten Vertreter der Stadtverwaltung mehrfach, dass der Bestand des Theaters durch die Sanierung nicht gefährdet sei. Man werde die Räumlichkeiten nicht kündigen und die entsprechenden Räume bei der Sanierung zunächst ausklammern. Wie nun bekannt wurde, hat die Amt für Immobilien und Hochbauverwaltung seine Pläne mittlerweile geändert: Weil eine Feuertreppe zunächst nicht korrekt eingeplant wurde, fehlen nun angeblich Arbeitsplätze für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ausbaden soll diesen den Fehler das August Theater, dem zum Jahresende gekündigt werden soll. Damit wäre eine wichtige Pieschener Kultureinrichtung trotz fester Zusagen in ihren Bestand gefährdet. Nur durch Zufall und direktes Nachfragen bei Verwaltung hat der Betreiber im April 2020 von den geänderten Planungen erfahren. Eine dem Stadtrat zugegangene Beschlusskontrolle aus dem April 2020 erwähnte diese veränderte Planung auch nicht.

Aus Sicht des Pieschener SPD-Stadtrats Stefan Engel sind diese Planungen der Verwaltung nicht akzeptabel. In einem entsprechenden Antragsentwurf, der am Freitag eingereicht werden soll, fordert die SPD-Stadtratsfraktion nun den Erhalt des Theaters. Falls die Kapazität des Pieschener Bürgerbüros nach der Sanierung tatsächlich eingeschränkt sei, sollten zunächst Alternativen wie eine Verlängerung der Öffnungszeiten oder die verstärkte Nutzung digitaler Angebote geprüft werden. 

Dazu erklärt Stefan Engel, SPD-Stadtrat für Pieschen und baupolitischer Sprecher seiner Fraktion:

„Wenn die Verwaltung Zusagen gibt, muss die Öffentlichkeit auch darauf vertrauen können. Planungsfehler dürfen nicht auf dem Rücken einer etablierten Kultureinrichtung ausgetragen werden. Das wäre ein fatales Signal gegenüber dem Stadtbezirksbeirat und dem kompletten Stadtteil. Gerade Pieschen braucht solche kulturellen Angebote. Wir werben auch bei den anderen Fraktionen um Unterstützung dieses Anliegens.“

Richard Kaniewski, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ergänzt:

„Das August-Theater ist ein wichtiger kultureller Anlaufpunkt für Pieschen. Die Theater-Betreiber haben in den letzten Jahren viel Zeit und Geld investiert. Durch Corona sind solche Kulturinstitutionen ohnehin schon schwer gebeutelt. Hier erwarten wir von der Verwaltung ein anderes Vorgehen.“

 

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