Die Dresdner Stadtverwaltung hat im November eine neue Bevölkerungsprognose vorgestellt und nun auch Schlussfolgerungen für die aktuellen Debatten rund um die Schulnetzplanung gezogen. Dabei kommt die Bildungsbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) zur Einschätzung, dass die Kapazitäten für die Grundschulbezirke Pieschen 1 und Pieschen 2 in der aktuellen Planung ausreichend bemessen seien.
Dazu erklärt Stefan Engel, SPD-Ortsbeirat in Pieschen und Vorsitzender der SPD Dresden-Pieschen:
„Mir ist nach wie vor vollkommen schleierhaft, wie die Stadtverwaltung eine Planung verteidigen kann, die von Vorneherein eine Mangelsituation vorsieht. Auch nach der neuesten Bevölkerungsprognose zeichnet sich spätestens ab dem Jahr 2023 ein Mangel an Grundschulplätzen im südlichen Pieschener Schulbezirk (1) ab. Anstelle der benötigen 16 Züge kann die Stadt nur 15 Züge bereitstellen. Und selbst diese Planung ist für viele Eltern und Schüler eine reine Zumutung. So soll die 8. Grundschule zukünftig komplett dreizügig betrieben werden. Derzeit hat diese Schule allerdings nur neun Klassenräume. Die Doppelnutzung der vorhandenen vier Horträume ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel.“
Engel kritisiert auch die Kommunikation der Stadtverwaltung bei der Oktober-Sitzung des Ortsbeirats:
„Auch auf Nachfrage konnte uns die Verwaltung nicht erklären, wie dieser Mangel ausgeglichen werden soll. Hier scheint das Prinzip Hoffnung zu regieren. Herr Vorjohann betreibt bildungspolitisches Glücksspiel auf dem Rücken von Eltern und Schülern. Mein Eindruck ist, dass im Hintergrund schon an der erneuten Zusammenlegung der beiden Pieschener Grundschulbezirke gearbeitet wird. Ergebnis wären wieder deutlich längere Schulwege. Von vollgestopften Schulklassen ganz zu schweigen. Gerade im dynamisch wachsenden Schulbezirk Pieschen 1 mit großen Neubauvorhaben wie der Stadterweiterung Mickten oder der Hafencity muss zumindest ein kleiner Spielraum vorhanden sein.“