Stadtbezirksbeirat fordert neues Kombibad für Pieschen und die Neustadt

Veröffentlicht am 07.03.2019 in Kommunales

Weitere Planungen mit Konzeptausschreibung Sachsenbad abstimmen

Der Stadtbezirksbeirat Dresden-Pieschen hat auf seiner Sitzung am Dienstag (5.3.) über die neue Sportstrategie der Landeshauptstadt Dresden beraten. Diese enthält unter anderem die Sportentwicklungsplanung und das neue Bäderkonzept. Wie zuvor schon im Stadtbezirksbeirat Neustadt wurde auch in Pieschen deutliche Kritik an den Planungen von Stadtverwaltung und Bäder GmbH laut. Eine breite parteiübergreifende Mehrheit folgte einem Änderungsantrag von SPD-Stadtbezirksbeirat Stefan Engel. Dieser fordert u.a. die mittelfristige Neuerrichtung eines Kombibades im Bereich der Stadtbezirke Neustadt und Pieschen und eine abgestimmte Ausgestaltung mit dem noch offenen Ergebnis der Konzeptausschreibung Sachsenbad. 

Dazu erklärt Stefan Engel, Stadtbezirksbeirat und Vorsitzender der SPD Dresden-Pieschen:

„Der massive Mangel ans Schwimmflächen in Pieschen und der Neustadt kann nicht am Nordrand von Klotzsche behoben werden. Derzeit verfügen die mehr als 100.000 Bewohner der beiden Stadtbezirke mit dem Nordbad gerade mal über ein sehr kleines Hallenbad und kein einziges Freibad. Kein anderer Stadtbereich ist dermaßen unterversorgt. Dieser Mangel ist für mich gerade in stark wachsenden Stadtteilen völlig inakzeptabel. Daher muss es die Aufgabe der Bäder GmbH sein, parallel zum Ersatzbau in Klotzsche auch ein neues Kombibad in Pieschen oder Neustadt voranzutreiben. Dabei darf die wirtschaftliche Basis für die Konzeptausschreibung Sachsenbad nicht gefährdet werden. Ein neues Kombibad im Bereich Pieschen/Neustadt mit einer eher sportlichen Orientierung könnte sich mit einem Gesundheitsbad Sachsenbad gut ergänzen. Die in Pieschen und Neustadt fehlende Wasserfläche überschreitet die Größe eines durchschnittlichen Dresdner Hallenbades sehr deutlich. Den besten Standort für ein kombiniertes Hallen- und Freibad sollten die Bäder GmbH und die Stadtverwaltung jetzt zügig prüfen.“

 

Hintergrund:

beschlossener Änderungsantrag zu V2699/18 (Sportstrategie der Landeshauptstadt Dresden bis 2030)

Antragsteller: Stefan Engel (SPD) 

Ergänze einen neuen Punkt 6.: 

6. In den Maßnahmenkatalog der Fortschreibung der Sportentwicklungsplanung ist eine eigenständige Maßnahme zur mittelfristigen Neuerrichtung eines Kombi-Bades für den Teilraum 1 (Stadtbezirke Neustadt und Pieschen, z.B. am Standort Harkortstraße) aufzunehmen. Diese Maßnahme ist auch im Bäderkonzept (u.a. Abschnitt 6.1 „Maßnahmen, Investitionen Hallenbäder“) einzufügen, gegenüber zusätzlichen Bedarfsprüfungen in anderen Teilen der Stadt zu priorisieren und in der mittel- und langfristigen Finanzplanung der Dresdner Bäder GmbH zu berücksichtigen.

Die im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Neubau der Schwimmhalle Dresden-Nord getroffenen Aussagen zu den Stadtbezirken Neustadt und Pieschen sind zu streichen (Bsp. S. 66 Bäderkonzept: „Die geplante Schwimmhalle in Dresden-Nord, als Ersatzstandort für die Schwimmhalle in Klotzsche, soll auch die Stadtteile Neustadt und Pieschen mitversorgen.“)

Die genaue Ausgestaltung eines neues Kombibades in den Stadtbezirken Pieschen/Neustadt ist mit dem noch offenen Ergebnis der Konzeptausschreibung Sachsenbad abzustimmen, um die wirtschaftliche Basis der Sanierung des Sachsenbad-Gebäudes nicht zu gefährden und eine möglichst vielfältig nutzbare Bäderlandschaft in den Stadtbezirken Pieschen und Neustadt zu schaffen.“

Begründung:


Die Stadtbezirke Pieschen und Neustadt mit ihren insgesamt über 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern verfügen derzeit über kein Freibad und in Form des Nordbades auch nur über eine einzige öffentlich nutzbare Schwimmhalle, die zudem auch die mit Abstand kleinste der gesamten Stadt ist. Daher wird den beiden Stadtbezirken in der vorliegenden Sportentwicklungsplanung auch ein eklatantes Defizit an Schwimmflächen bescheinigt. So beträgt das rechnerische Defizit an Hallenflächen insgesamt 3 Anlageneinheiten (750 m²) und das bei Freibädern insgesamt 2 Anlageneinheiten (800 m²). Insgesamt gibt es damit im Dresdner Nordwesten Defizit, das sogar die durchschnittliche Größe eines Dresdner Hallenbades (2 Anlageneinheiten) überschreitet. Eine vermeintliche Mitversorgung der beiden auch in Zukunft stark wachsenden Stadtbezirke durch einen Schwimmhallen-Neubau am nördlichen Rand von Klotzsche ist mit Blick auf die Entfernung und die notwendigen Reisezeiten nicht gegeben.

Daher ist der vorliegende Entwurf der Sportentwicklungsplanung und des Bäderkonzeptes aus Sicht der Stadtbezirke Pieschen und Neustadt in keiner Weise zufriedenstellend. Um eine befriedigende Gesamtlösung zu schaffen, ist der mittelfristige Neubau eines Kombibades daher die überzeugendste Variante. Eine Konkurrenz zum noch offenen Ergebnis der Konzeptausschreibung des Sachsenbades kann mit Blick auf die Größe des Defizits und eine abgestimmte inhaltliche Ausgestaltung vermieden werden. Aufgrund der im deutschlandweiten Vergleich unterdurchschnittlichen Hallenschwimmfläche und des starken Wachstums der Vereinslandschaft im Wasserbereich (Schwimmsport +61 Prozent seit 2009) erscheint eine offensivere Wachstumsstrategie im Bäderkonzept auch angebracht. Eine konkrete Standortentscheidung für ein neues Kombibad muss zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, allerdings werden im Maßnahmenkatalog der Sportentwicklungsplanung im Bereich Harkortstraße ohnehin Flächenpotenziale für eine Sportstätte gesehen (Maßnahme 15), die auch einem solchen Zweck dienen könnten. 

 

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